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Anonymität als literarische Strategie und soziale Praxis: Zur Einleitung

Abstract:
Diese Ausgabe der PEGS wurde inspiriert von ertragreichen Diskussionen zu Formen und Funktionen anonymen und pseudonymen Publizierens in den Jahrzehnten um 1800 sowie deren Zusammenhangmit Öffentlichkeit(-en) im weitesten Sinne. Der Workshop, in dem diese fruchtbaren Debatten ihren Platz hatten, fand im Mai 2018 an der University of Cambridge statt. Einige der Resultate des gemeinsamen Nachdenkens versammelt dieses Heft. Das Thema Anonymität wurde für die beiden Herausgeber während ihrer gemeinsamen Zeit am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven relevant. Im Rahmen seiner Forschungen zu frühneuzeitlichem Verschwörungsdenken erkannte Andrew McKenzieMcHarg immer deutlicher, dass das Verschweigen des Klarnamens ganz unterschiedliche Motivationen haben konnte. Michael Multhammer forschte gleichzeitig zu Bücherverzeichnissen und verfiel im Zuge dessen auf Anonymenund Pseudonymenlexika des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts: Auch dort wurde unmittelbar klar, dass Zensur nur eine der vielen möglichen Erklärungen dafür ist, warum ein Autor seinen Namen verschweigen sollte oder wollte. Die jeweils gängige Erklärung — Schutz der Person oder Umgehung der Zensur — griff also in beiden Fällen deutlich zu kurz. Ist man einmal für das Thema sensibilisiert, wird schnell ersichtlich, wie breit der zeitgenössischeDiskurs ist; Einigkeit in der Bewertung von anonymem Publizieren und den damit verbundenen Praktiken der Geheimhaltung sucht man vergebens. Ganz im Gegenteil gibt es ebenso leidenschaftliche Verfechter wieGegner derNamenlosigkeit, die Auseinandersetzungenwurden in der Regel scharf und polemisch geführt, die Trennlinien ziehen sich quer durch die konfessionellen oder (proto-)ideologischen Lager. Eines indes bleibt bei allem Dissens unstrittig: Das Fehlen des Klarnamens auf dem Titelblatt einer Publikation oder dieMöglichkeit, sich der eindeutigen Identifizierung zu entziehen, transportiertGehalt.Der namenlose ‘UnbekannteObere’ ist ebenso semantisch nicht leer wie der anonymeRezensent oder ein unsigniertes, vielleicht auch nur vermeintliches, Volkslied. Anonymität kommuniziert — und das ist vielleicht erst einmal das überraschende Moment — Bedeutung. Die markierte Leerstelle als der Ort, wo ein Name erwartet und verweigert wird, ist so leer nicht, wie das den Anschein hat. Wenn man es in der Terminologie Immanuel Kants reformulieren möchte, könnte man sagen, dass man es mit einer blinden PUBLICATIONS OF THE ENGLISH GOETHE SOCIETY 2019, VOL. 88, NO. 3, 123–128 https://doi.org/10.1080/09593683.2019.1678297
Author Listing: Michael Multhammer;Andrew McKenzie-McHarg
Volume: 88
Pages: 123 - 128
DOI: 10.1080/09593683.2019.1678297
Language: English
Journal: Publications of the English Goethe Society

Publications of the English Goethe Society

PUBL ENGL GOETHE SOC

影响因子:0.1
是否综述期刊:否
是否OA:否
是否预警:不在预警名单内
发行时间:-
ISSN:0959-3683
发刊频率:-
收录数据库:Scopus收录
出版国家/地区:-
出版社:Taylor & Francis

期刊介绍

年发文量 17
国人发稿量 -
国人发文占比 0%
自引率 0.0%
平均录取率 -
平均审稿周期 -
版面费 -
偏重研究方向 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN-
期刊官网 https://www.tandfonline.com/toc/ypeg20/current
投稿链接 -

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100.00% 47.62% - -

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(2021-2022年最新版)
LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN Q1

中科院分区

版本 大类学科 小类学科 Top期刊 综述期刊
2022年12月
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文学
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LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN
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